
Market Weekly - Die Fed sinkt die Leitzinsen nicht
Die Fed sinkt warnt vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich am Horizont abzeichnen
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hielt am Mittwoch (7. Mai) auf der dritten Sitzung in Folge an ihren Zinssätzen fest. Die Entscheidungsträger der Fed warnten vor der zunehmenden Unsicherheit der wirtschaftlichen Aussichten und den erhöhten Risiken für den Arbeitsmarkt und die Inflationsentwicklung. Der Vorsitzende der Fed, J. Powell, sagte, es sei noch zu früh, um zu bestimmen, ob die Inflation oder der Arbeitsmarkt die größte Sorge sein werde. Zudem bekräftigte der Fed-Vorsitzende, dass die Fed die Zinsen nicht überstürzt anpassen werde. Die Fed kann es sich vorerst noch leisten, geduldig zu sein und die Daten der nächsten Monate zu beobachten.
Den Ende April veröffentlichten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zufolge schrumpfte die US-Wirtschaft im ersten Quartal, da die Verbraucher ihre Ausgaben kürzten. Die US-Unternehmen beeilten sich, ausländische Waren vor der Einführung der Importzölle zu kaufen, was zu einer Schrumpfung des BIP führte. Die Käufe ausländischer Waren vergrößerten das Handelsbilanzdefizit und wirken sich negativ auf das BIP aus. Trotzdem erwarten die meisten Wall-Street-Ökonomen, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal wieder ein positives Wachstum verzeichnen wird.

Ökonomen zufolge ist die größte Frage für die Zentralbank, ob die Wirtschaft stark genug ist, um den Effekt der Importzölle abzufedern.
Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist gestiegen
Der Arbeitsmarkt hat dem Sturm bislang standgehalten, aber die aktuelle Handelspolitik hat bei Verbrauchern, Unternehmen und Anlegern eine umfassende Unsicherheit ausgelöst. Das Wachstum des Arbeitsmarkts hielt trotz der Bemühungen D. Trumps, die Zahl der Bundesbediensteten zu reduzieren, dennoch an. Die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft stieg im April um 177.000 und die Arbeitslosenquote blieb bei 4,2%. Ein Teil dieser neuen Arbeitsplätze wird jedoch nur vorübergehend sein, da diese teilweise geschaffen wurden, um die stark gestiegenen Warenbestellungen vor der Ankündigung der Zölle zu bewältigen.
Ökonomen zufolge ist die größte Frage für die Zentralbank, ob die Wirtschaft stark genug ist, um den Effekt der Importzölle abzufedern. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA ist seit der Ankündigung der Zölle am 2. April und trotz der Pausierung der reziproken Zölle durch die Trump-Regierung gestiegen.
Zwei Zinssenkungen werden erwartet
Für dieses Jahr werden zwei Zinssenkungen von der Fed erwartet. Die Fed erklärte, sie wolle zuerst beobachten können, dass die Zölle nicht zu einem dauerhaften Anstieg der Inflationsrate führen, bevor die Zinsen weiter gesenkt werden. Zur Erinnerung: Der US-Präsident hat den Vorsitzenden der Fed wiederholt aufgefordert, die Zinssätze zu senken. Dies nährte ebenfalls Spekulationen, wonach Trump versuchen könnte, J. Powell zu entlassen. Der Präsident erklärte kürzlich, dass er nicht versuchen werde, den Fed-Chef zu entlassen, auch wenn er ihn beleidigt habe. In einer Rede im letzten Monat sagte J. Powell, dass die von D. Trump verhängten Zölle höher seien als erwartet und dass daher auch deren Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA, vornehmlich eine höhere Inflation und ein langsameres Wachstum, größer sein würden.