
Market Weekly - Die Schweizer Inflation ist im Mai ins Minus gerutscht
Die Inflation normalisiert sich weiter
Die Schweizer Inflation ist im Mai ins Minus gerutscht. Gemäss den am Dienstag (3. Juni) veröffentlichten Zahlen sind die Schweizer Konsumentenpreise im Jahresvergleich leicht um 0,1% gesunken, nachdem sie im Vormonat stabil geblieben waren. Dies ist die erste Deflation seit März 2021, die hauptsächlich auf stärkere Rückgänge bei den Transportpreisen, weiter sinkende Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke sowie für Gesundheitsdienstleistungen zurückzuführen ist. Die Preise sanken auch für Haushaltswaren und -dienstleistungen, Bekleidung sowie für Freizeit und Kultur.
Gleichzeitig stiegen die Preise für Wohnen und Energie sowie für Restaurants und Hotels moderater, während die Inflation für Kommunikation stabil blieb. Die Kerninflation, welche volatile Komponenten wie Lebensmittel und Energie ausklammert, verlangsamte sich auf den niedrigsten Stand seit 44 Monaten und lag bei 0,5% gegenüber 0,6% im April. Auf Monatsbasis stieg der Konsumentenpreisindex um 0,1%, nachdem er in den beiden Vormonaten stabil geblieben war.

Die Kerninflation verlangsamte sich auf den niedrigsten Stand seit 44 Monaten und lag bei 0,5% gegenüber 0,6% im April.
Die EZB senkt ihren Leitzins
Dienstag, 3. Juni, wurden auch die Inflationszahlen für die Eurozone veröffentlicht. Im Jahresvergleich sank diese im Mai auf 1,9% gegenüber 2,2% im April. Damit liegt die Inflation erstmals seit September 2024 unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2%, was die Erwartungen einer Zinssenkung um 25 Basispunkte verstärkt und die Möglichkeit weiterer Senkungen aufwirft. Einer der Hauptgründe für die Verlangsamung war der starke Rückgang der Inflation bei den Dienstleistungen. Die Energiepreise sind weiter gesunken, während die Inflation bei den nicht-energetischen Industriegütern stabil blieb. Dafür haben sich die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak beschleunigt. Gleichzeitig sank die Kerninflation auf 2,3% und damit auf den niedrigsten Stand seit Januar 2022.
Im Laufe der Woche (5. Juni) senkte die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2% und damit auf den niedrigsten Stand seit Januar 2023. Die Senkung erfolgte mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum in der Eurozone vor dem Hintergrund einer nachlassenden Inflation und anhaltender globaler Handelsunsicherheiten zu unterstützen.