WKB-Wirtschaftsindikator

Walliser Arbeitsmarkt: Lichtblicke für das Dienstleistungsgewerbe ab diesem Sommer erwartet

Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,7 % in diesem Winter liegt das Wallis nach wie vor über dem Schweizer Durchschnitt. Zwei Drittel der im Wallis als arbeitslos gemeldeten Personen arbeiteten im 4. Quartal 2020 im tertiären Sektor. Für dieses Jahr rechnet BAK Economics mit einer Erholung der kantonalen Wirtschaft, deren Wachstum 3,7 % beträgt.

Die Lage auf dem Walliser Arbeitsmarkt

Trotz des Ausmasses der gesundheitlichen Auswirkungen auf den Tourismus hat sich die Arbeitslosenquote im Wallis während des Winters stabilisiert. Im Durchschnitt lag sie in der Zeit von Dezember 2020 bis Februar 2021 bei 3,7 %. Dank gezielter Massnahmen zur Eindämmung der Arbeitslosenquote im Wallis hat sich der Arbeitsmarkt erholt, welcher im Vergleich zum Frühling 2020 (4,7 %) einen Rückgang von 1 % verzeichnet. Dank der von der Politik angekündigten Massnahmen konnte eine starke Arbeitslosenzunahme wie beim ersten Lockdown vermieden werden.

Gesamtschweizerisch hat sich die Arbeitslosenquote in den letzten zwei Monaten stabil bei 3,4 % gehalten.

Im Wallis arbeitet ein höherer Anteil von Beschäftigten in Branchen, die von den Hygieneeinschränkungen betroffen sind, wie das Gastgewerbe, der Tourismus oder die Kultur. Der Kanton ist dadurch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als die anderen Schweizer Kantone.

Im vierten Quartal 2020 waren im Kanton Wallis 7’000 Personen arbeitslos gemeldet. Davon sind 4'700 im tertiären Sektor tätig, was die schwierige Situation des Dienstleistungsgewerbes unterstreicht. Die verschlechterten Beschäftigungszahlen im Dienstleistungssektor zwischen dem dritten und vierten Quartal 2020 machen die Auswirkungen der Hygieneschutzmassnahmen deutlich. Der sekundäre Sektor, zu dem das Baugewerbe gehört, verzeichnete nur die üblichen saisonalen Schwankungen.

Aussichten für den Walliser Arbeitsmarkt

Der Walliser Arbeitsmarkt wird noch während der gesamten ersten Jahreshälfte 2021 unter den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu leiden haben. Die Arbeitslosenquote wird in den ersten Monaten des Jahres hoch bleiben, um dann im Sommer, besonders im Dienstleistungsbereich, wieder zu sinken. In den Produktionssektoren werden die gegenwärtige Entspannung und die allmähliche Wirtschaftserholung sich in einer Beschleunigung der Wirtschaftstätigkeit widerspiegeln.

Aufgrund der Gesundheitskrise rechnet BAK Economics für 2020 mit einem Rückgang des BIP um 3,5 %. Laut dem Institut dürfte sich die Wirtschaft des Kantons im 2021 erholen und zu einem Wachstum von 3,7 % zurückkehren.

BAK Economics ist Wissensfirma, Wirtschaftsforschungsunternehmen und Konjunkturforschungsinstitut. Wir machen die Erkenntnisse volkswirtschaftlicher Analysen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar.