30 September 2024
Anlagen

Market Weekly - Die SNB senkt den Leitzins

Roger Petrig Von Roger Petrig
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Die Schweizerische Nationalbank setzt ihre Zinssenkung fort

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) behielt im September ihren regelmässigen Lockerungsrhythmus von 25 Basispunkten (0,25%) pro Quartal bei. Nun liegt der Schweizer Leitzins bei 1%, eine dritte Senkung in Folge, die die Kreditkosten den Markterwartungen entsprechend auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2023 bringt. 

Die SNB versucht, den nötigen Spielraum für weitere Senkungen zu schaffen, während die Lockerungszyklen in anderen Ländern fortschreiten. In dieser Hinsicht ist der Leitzins bereits deutlich niedriger als bei anderen Zentralbanken. Nachdem die SNB ihren Zinserhöhungszyklus ab 2022 eingeleitet hatte, um die Teuerung zu bekämpfen, hatte sie im März mit der geldpolitischen Lockerung begonnen, lange vor der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank (Fed). 

Die politisch Verantwortlichen der SNB fügten hinzu, dass sie weiterhin bereit seien, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, und dass in den kommenden Quartalen weitere Zinssenkungen notwendig sein könnten, um die Preisstabilität mittelfristig zu gewährleisten. Sie stellten ausserdem fest, dass der Inflationsdruck in der Schweiz im Vergleich zum Vorquartal erneut deutlich abgenommen hat. Dieser Rückgang spiegelt insbesondere die Aufwertung des Schweizer Frankens in den letzten drei Monaten wider. 

Weitere Zinssenkungen könnten in den nächsten Quartalen notwendig werden.

Leiter Private Banking, Region Oberwallis
Moderateres Wachstum in den nächsten Quartalen

Tatsächlich ging die Inflation im August auf 1,1% zurück. Die SNB hat ihre Inflationsprognosen für 2024 (1,2% gegenüber 1,3%), 2025 (0,6% gegenüber 1,1%) und 2026 (0,7% gegenüber 1%) nach unten korrigiert. Die Prognosen für das BIP-Wachstum wurden jedoch bei etwa 1% im Jahr 2024 und 1,5% im Jahr 2025 belassen. Im zweiten Quartal des Jahres verzeichnete Letzteres ein solides Wachstum. Insbesondere die chemisch-pharmazeutische Industrie entwickelte sich anhaltend, während das Wachstum in den anderen Branchen moderater ausfiel. Die Arbeitslosigkeit stieg im August erneut leicht an. In den nächsten Quartalen dürfte das Wachstum in der Schweiz aufgrund der jüngsten Aufwertung des Frankens und der durchwachsenen Entwicklung der Weltwirtschaft eher moderat ausfallen. 

Dazu sei bemerkt, dass die September-Sitzung der SNB die letzte unter dem Vorsitz des scheidenden Präsidenten Thomas Jordan war. Sein Nachfolger, Martin Schlegel, wird die Kontinuität bei der Festlegung der Politik des Instituts gewährleisten.