28 Juli 2025
Anlagen

Market Weekly - Indikatoren für Wirtschaftswachstum steigen

Timon Leiggener Von Timon Leiggener
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Einkaufsmanagerindizes sind im Juli im Expansionsbereich

Die US-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sind im Juli unter die Schwelle von 50 – welche die Grenze zwischen Expansion und Kontraktion bildet – auf 49.5 gefallen. Das ist das erste Mal seit Dezember 2024. Dieses Ergebnis markiert die erste Verschlechterung der Handelsbedingungen von Fabriken nach einem Rückgang der Auftragseingänge und der Einkaufsbestände. 

Der Dienstleistungssektor hingegen stieg im Juli 2025 auf 55.2 gegenüber 52.9 im Vormonat. Dieser Anstieg ist auf den Abschluss neuer Verträge zurückzuführen, gestützt durch eine erneute Zunahme der Binnennachfrage, die den Rückgang der Exportaufträge ausglich. Die anhaltende Nachfrage, welche zum stärksten Anstieg der Auftragsbestände seit drei Jahren beitrug, begünstigte das Beschäftigungswachstum. 

Der Composite-PMI-Index, welcher die vorgenannten Sektoren in den USA umfasst, verzeichnete mit einem Anstieg von 52.9 im Juni auf 54.6 im Juli das schnellste Wachstum des Jahres 2025 und verzeichnete damit den 20. Monat in Folge eine Expansion.
 

Die Unsicherheiten in der Eurozone halten an

Auf europäischer Seite überschritt der PMI-Gesamtindex für die Eurozone die 50-Marke und liegt nun bei 51. Dieses Ergebnis deutet auf einen Anstieg auf 50.6 gegenüber dem Vormonat hin und spiegelt somit die stärkste Expansion der Privatwirtschaft in der Eurozone seit elf Monaten wider. Trotz dieser Verbesserungen hat sich das Vertrauen der Unternehmen abgeschwächt und die Unsicherheiten halten an. 

Dieser leichte Aufschwung wird vom Dienstleistungssektor getragen, welcher von 50.5 auf 51.2 zugelegt hat und damit die Konsensprognosen der Analysten übertroffen hat. Zu diesem starken Wachstum des Sektors haben der Anstieg der Aufträge, die Zunahme der Beschäftigung und der leichte Rückgang des Kostendrucks geführt. 

Trotz eines Anstiegs von 49.5 auf 49.8 bleibt der Index für das verarbeitende Gewerbe jedoch unter der 50-Marke. Dies ist das am wenigsten pessimistische Ergebnis seit drei Jahren. Es ermöglichte den Unternehmen, ihre Produktionspreise im Juli unverändert zu lassen. Dennoch nahmen die Auftragseingänge nicht zu, was die anhaltende Nachfrageschwäche unterstreicht. 

Trotz dieser Verbesserungen hat sich das Vertrauen der Unternehmen abgeschwächt und die Unsicherheiten halten an.

Berater Vermögensverwaltung, Brig, WKB
Die EZB hält ihre Zinssätze unverändert 

Bei den Privathaushalten, welche weiterhin vorsichtig bleiben, spiegelt sich diese Dynamik nicht vollständig wider. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Verbrauchervertrauens-index liegt nach wie vor deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Diese Diskrepanz ist auf Belastungen der Kaufkraft, politische Unsicherheiten und schlechte Wirtschaftsaussichten zurückzuführen. Die Konsumenten bleiben zurückhaltend, was die Erholung bremst.

Vor diesem Hintergrund hält die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinssätze unverändert. Christine Lagarde bleibt vorsichtig hinsichtlich der unvorhersehbaren Entwicklung der Handelspolitik des US-Präsidenten, welcher massive Zollaufschläge auf europäische Exporte androht. Eine Einführung der Zollaufschläge könnte sich auf die Wirtschaft der Eurozone auswirken und die EZB dazu veranlassen, darauf mit einer Herabsetzung ihrer Zinssätze zu reagieren.