
Market Weekly - Ist die Stabilität der Arbeitslosigkeit in der Schweiz gefährdet?
Arbeitslosenquote in der Schweiz im Juli unverändert
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz blieb im Juli mit 2,7% zum zweiten Mal in Folge stabil und lag damit leicht unter den Marktprognosen von 2,8%. Damit bleibt sie auf dem niedrigsten Stand seit November 2024. Die Zahl der Arbeitslosen stieg jedoch gegenüber dem Vormonat um fast 2'300 auf 129'200. Gleichzeitig stieg die Jugendarbeitslosenquote, welche die Arbeitsuchenden im Alter von 15 bis 24 Jahren misst, leicht von 2,5% auf 2,7%.
Die Veröffentlichung der Schweizer Beschäftigungsdaten erfolgte am selben Tag, an dem die von Donald Trump seit Monaten versprochenen US-Zölle in Kraft traten, was Auswirkungen auf die Beschäftigung befürchten lässt. Zur Erinnerung: Die Schweiz wurde am Tag ihres Nationalfeiertags von den Ankündigungen des Weissen Hauses erschüttert, welches beschloss, auf Schweizer Importprodukte in die USA Zölle in Höhe von 39% zu erheben.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Kurzarbeit und mit Entlassungen zu rechnen ist.
Welche Auswirkungen hat dies für den Arbeitsmarkt?
Sollten die angekündigten 39% mangels Handelsabkommen länger bestehen bleiben, ist in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Kurzarbeit und mit Entlassungen zu rechnen. Für viele Schweizer Exporteure stellen diese Zölle einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar, insbesondere gegenüber ihren europäischen Konkurrenten, denen weniger hohe Zölle auferlegt wurden.
Manche Branchen sind von diesen Massnahmen besonders betroffen. Die Schweizer Uhrenindustrie beispielsweise ist stark vom US-Markt abhängig, der seit mehreren Jahren ihr wichtigster Absatzmarkt ist. Die zusätzlichen Einfuhrzölle belasten die Kosten erheblich, insbesondere vor dem Hintergrund des starken Frankens, was die Situation noch schwieriger macht. Auch andere Branchen der Schweizer Wirtschaft spüren die negativen Auswirkungen dieser Zölle. In manchen Fällen schmälern sie die Gewinnmargen vollständig und machen Exporte wirtschaftlich unrentabel. Für viele Unternehmen würden die neuen Zölle ihre Produkte im internationalen Wettbewerb schlichtweg zu teuer machen und zu Auftragsverlusten führen, die möglicherweise mehrere Tausend Arbeitsplätze gefährden würden.
Die Exporte in die USA machen rund 17% der Gesamtexporte aus. Bislang profitieren der Pharma-und Chemiesektor noch von einer vorübergehenden Ausnahmeregelung, die bis Ende September gilt. Die Tatsache, dass die beiden Branchen zusammen mehr als 50% der Schweizer Exporte in die USA ausmachen, macht die Zollmassnahmen für die gesamte Volkswirtschaft besonders besorgniserregend.