
Market Weekly - Die Fed hat interveniert
Die US-Notenbank senkt ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt
Am Mittwochabend (18. September) senkte die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins direkt um einen halben Prozentpunkt (0,50%) auf 5%. Zur Erinnerung: Die letzte Zinssenkung der Fed fand am 16. März 2020 statt und war eine Notfallreaktion auf den Stillstand der Wirtschaftstätigkeit, der durch die Ausbreitung von Covid-19 ausgelöst wurde. Danach hatte sie im März 2022, als die Inflation den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreichte, mit der Anhebung der Zinssätze begonnen und sie im Juli 2023 zum letzten Mal erhöht.
Obwohl die Entscheidung für die Zinssenkung erwartet wurde, wurde darüber spekuliert, ob sich die Fed stattdessen für eine konservativere Senkung um 25 Basispunkte (0,25%) entscheiden würde. Die Fed veröffentlichte auch neue Wirtschaftsprognosen. Die politischen Entscheidungsträger rechnen mit einer weiteren zusätzlichen Lockerung um 50 Basispunkte bis Ende des Jahres. Für 2025 wird eine zusätzliche Senkung um einen Prozentpunkt erwartet, gefolgt von einer letzten Senkung um 50 Basispunkte im Jahr 2026.
Darüber hinaus wurde die Inflationsprognose für 2024 auf 2,3% und für 2025 auf 2,1% gesenkt. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2024 wird nun bei 2% erwartet gegenüber 2,1% zuvor. Die Arbeitslosenquote wurde sowohl für das laufende Jahr als auch für 2025 auf 4,4% nach oben korrigiert.

Zinssenkung wird USHaushalten wieder Kaufkraft verleihen.
Eine Entscheidung mit Auswirkungen
Die Entscheidung vom Mittwoch wird sich wahrscheinlich auch auf die anderen Zentralbanken auswirken, von denen einige bereits begonnen haben, ihre Zinssätze zu senken. Die Faktoren, die die weltweite Inflation nach oben getrieben haben, hängen hauptsächlich mit der Pandemie zusammen: Lahmlegung der internationalen Lieferketten, erhöhte Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und eine beispiellose Flut von geld- und haushaltspolitischen Ankurbelungsmassnahmen.
Die Zinssenkung wird den US-Haushalten, die seit mehreren Jahren zwischen hoher Inflation und hohen Kreditkosten gefangen sind, wieder Kaufkraft verleihen. Für Verbraucher, die wegen eines Haus- oder Autokaufs auf dem Markt sind oder hohe Kreditkartenschulden haben, wird sie eine willkommene Erleichterung bringen.
Diese Politikänderung dürfte auch der Startschuss für eine Reihe von Zinssenkungen sein. Dies könnte sich wiederum dauerhaft auf die Zinsen für Hypothekar- und Autokredite auswirken, aber auch den Nachteil haben, dass die relativ hohen Renditen, von denen die Sparer in letzter Zeit profitiert haben, geschmälert werden