05 Juni 2025
Wohnen

Wie finanziere ich mein Eigenheim?

Von Alexandre Monnet
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Propriété : les bonnes questions à se poser

Schauen wir uns zunächst einmal das Umfeld an. Die Zeit ist derzeit günstig für den Bau oder Kauf einer Immobilie. Die Hypothekarzinsen sind seit gut anderthalb Jahren gesunken. Es gibt keine wirtschaftlichen Anzeichen dafür, dass sie wieder massiv steigen könnten. Die Referenzzinssätze für zehnjährige Festhypotheken liegen je nach Finanzinstitut zwischen 1,6% und 1,9%. Auch der Saron ist günstig, da er direkt an den Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gekoppelt ist, der derzeit bei 0,25% liegt.

Aus dieser Sicht ist die finanzielle Belastung für zukünftige Wohneigentümer besser tragbar, auch wenn die Immobilienpreise gestiegen sind. Das Wallis bildet hier keine Ausnahme, aber der Trend ist weniger ausgeprägt als im Rest des Landes. Der Wohnungsmarkt in unserem Kanton ist nach wie vor attraktiv.

Eine gute Vorbereitung kann Ihnen Zeit, Ärger und vielleicht sogar Geld sparen.

Stellvertretender Direktor, Leiter Privatkundenmarkt Mittelwallis, WKB
Tragbarkeit

Die Finanzierung eines Hauses oder einer Wohnung ist eine grosse finanzielle Verpflichtung. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, sollten Sie sich die richtigen Fragen stellen, damit Ihre Wünsche mit Ihrer Tragbarkeit übereinstimmen, und sich vorab über die bei den Banken geltenden Regeln und Bedingungen informieren. Eine gute Vorbereitung kann Ihnen Zeit, Ärger und vielleicht sogar Geld sparen.

Welches Budget kann ich aufbringen und vor allem einhalten? Dabei müssen zwei Faktoren berücksichtigt werden. Erstens beeinflusst die Höhe des Eigenkapitals, das Sie einbringen können, den Fremdkapitalbedarf für die Finanzierung der Immobilie. Zweitens muss Ihr Einkommen ausreichen, um die laufenden Finanzierungskosten (Zinsen, Amortisation, Unterhaltskosten) zu tragen. In der Praxis gilt die Regel, dass ein Kunde mindestens 20% des Immobilienwertes selbst einbringen muss und die restlichen 80% mit einer Hypothek von einer Bank finanziert werden. Die Kreditkosten sollten ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens nicht überschreiten.

Eigenkapital

Woher kommt Ihr Eigenkapital? In der Regel handelt es sich um Ersparnisse (Sparguthaben, Verkauf oder Verpfändung von Finanzanlagen), die aber möglicherweise nicht ausreichen. Es gibt Lösungen, um zusätzliches Eigenkapital zu beschaffen, insbesondere die Verwendung von Vorsorgekapital der 2. und 3. Säule. Eine vorzeitige Auszahlung Ihrer 2. Säule ist möglich, darf aber höchstens die Hälfte des Eigenkapitals ausmachen. Sie müssen dieses Kapital versteuern und Ihre Absicherung verringert sich. Eine Alternative ist die Verpfändung. Ihr Geld bleibt angelegt und ist steuerfrei.

Ebenso wie die Verpfändung von Vermögenswerten können Erbvorbezüge oder Schenkungen innerhalb der Familie dazu beitragen, die Finanzierungslücke zu schliessen.

Wie auch immer Sie sich letztendlich entscheiden, zwei Faktoren gilt es dabei zu beachten: die Zinssätze und die Laufzeit.

Stellvertretender Direktor, Leiter Privatkundenmarkt Mittelwallis, WKB
Hypothekarkredit

Welche Hypothek soll ich wählen? Festzins? Saron-Zins? Ein anderes Modell? Die Auswahl ist gross und hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Familien-, Vermögens- und Finanzsituation des Kreditnehmers. Wer Flexibilität sucht und Zinsschwankungen verkraften kann, wird sich für den Saron entscheiden. Wer auf Stabilität setzt, wird sich für feste Zinssätze entscheiden. Oftmals teilen Eigentümer ihren Kredit in mehrere Tranchen auf, kombinieren verschiedene Modelle und verteilen so das Risiko.

Wie auch immer Sie sich letztendlich entscheiden, zwei Faktoren gilt es dabei zu beachten: die Zinssätze und die Laufzeit. Erstens, weil die Höhe des Zinssatzes am Ende die tatsächlichen Kosten der Hypothek darstellt. Zweitens, weil der Betrag der Hypothek am Ende ihrer Laufzeit selten abbezahlt ist und diese verlängert werden muss. Denken Sie also frühzeitig daran, am besten einige Monate vor Ablauf der Frist.

Der Weg zur Finanzierung einer Immobilie ist komplex und wird es auch bleiben. Die Bankfachleute stehen Ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite.