WKB-Wirtschaftsindikator

Exporte: Chemie behält ihre führende Position gegenüber der Metallindustrie

Der Sektor der Metallindustrie sinkt im Jahr 2020 von 40 % auf 30 %. Er stellt einen wesentlichen Wirtschaftszweig für den Kanton dar und wird im Jahr 2020 einen Verlust von 22,5 % des Exportvolumens im Vergleich zu 2019 verzeichnen. Der Aluminiummarkt sollte 2021 wieder etwas Farbe bekommen und die Exporte der Walliser Metallindustrie mitziehen.

Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise und Pandemie, ist die ausländische Nachfrage nach Walliser Gütern im Jahre 2020 um 2.1 % gestiegen.

Struktur der Walliser Exporte

Im Krisenjahr 2020 hat sich die Struktur der Walliser Exportgüter gegenüber 2019 verändert. Die bedeutendste Gruppe, die chemischen Produkte, ha noch mehr an Gewicht gewonnen. 60 Prozent der Wallis Exporte waren im Jahr 2020 chemische Produkte, 2019 betrug der Anteil knapp 50 Prozent. Im Gegenzug wurde im vergangenen Jahr deutlich weniger Aluminium und sonstige Metalle aus dem Kanton Wallis exportiert, was deren Anteil von knapp 40 Prozent auf 30 Prozent schmälerte. Lediglich 10 Prozent der Exporte aus dem Kanton Wallis sind weder chemische Erzeugnisse noch Metalle und Metallwaren.

Auch für die gesamte Schweiz sind die chemischen Produkte von grosser Bedeutung, da auch die pharmazeutischen Produkte zu dieser Warengruppe gehören. Fast 40 Prozent der nationalen Warenausfuhren waren 2020 chemische Produkte. Aluminium, Metalle und Metallwaren sind für den Kanton Wallis im schweizweiten Vergleich aber klar wichtiger: Diese Gruppe macht nur 3 Prozent der Schweizer Exporte aus.

Der Walliser Aussenhandel 2020

Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise und Pandemie, ist die ausländische Nachfrage nach Walliser Gütern im Jahre 2020 gestiegen (+2,1 %, CH: -7,1 %). Haupttreiber waren die Ausfuhren von chemischen Produkten, die in der globalen Gesundheitskrise besonders gefragt waren. Die Exporte von chemischen Rohstoffen sind gar über 140 Prozent gegenüber 2019 gewachsen. Die Nachfrage für Industriemaschinen und für Land- und forstwirtschaftliche Produkte hat der Krise ebenfalls getrotzt. Die Exporte dieser Waren aus dem Kanton Wallis sind gestiegen, obschon es schweizweit bei beiden Güterkategorien zu einem Rückgang der Ausfuhren kam.

Die Aluminiumexporte verzeichnen hingegen ein weiteres negatives Jahr. Während der globalen Krise 2020 haben die Ausfuhren aus dem Wallis weiter abgenommen (-22,5 % ggü. 2019). Am schlimmsten getroffen hat die Rezession die Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie. In Wirtschaftskrisen ist es allerdings typisch, dass die Nachfrage für Luxusgüter stark einfällt.

Erwartungen für den Walliser Aussenhandel 2021

Die Nachfrage nach chemischen Produkten wird die Walliser Exportwirtschaft weiter stützen. 2021 dürften die Ausfuhren dieser Warengruppe weiter ansteigen, insbesondere mit der begonnenen Produktion des Moderna Impfstoffs gegen Covid-19 im Walliser Standort der Lonza.

Für den Aluminiummarkt dürfte 2021 besser werden als 2020, und die Metallexporte aus dem Kanton Wallis sollten sich vom tiefen Niveau des Vorjahres etwas erholen. Aluminium, übrige Metalle und Metallwaren werden aber im Gütermix der Walliser Exporte weiter an Bedeutung verlieren, da die chemischen Produkte immer wichtiger werden.

BAK Economics ist Wissensfirma, Wirtschaftsforschungsunternehmen und Konjunkturforschungsinstitut. Wir machen die Erkenntnisse volkswirtschaftlicher Analysen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar.