Die Masche mit dem falschen technischen Support

Mit der Covid-Krise nehmen auch die Fälle von Internetbetrug zu. Umso mehr ist Wachsamkeit geboten.

Dazu ein paar Erläuterungen von Nicolas Abbé, Leiter WKB-E-Banking.

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Geben Sie niemandem und unter keinen Umständen Ihre Zugangscodes bekannt.

Dazu eine typische Geschichte: Sie erhalten einen Anruf von einem Mitarbeiter des technischen Supports eines Grossunternehmens oder gar einer Bank. Er sagt Ihnen, dass Ihr Computer nicht richtig funktioniert, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen. Im Laufe des Gesprächs baut sich Vertrauen auf. Um Ihre Computerprobleme schnell lösen zu können, schlägt er Ihnen vor, aus der Ferne auf Ihren Computer zuzugreifen. Bisher hatten Sie vielleicht keine Probleme, aber sie werden sich schneller verschlimmern als Sie denken.

Schliesslich kann er Sie dazu überreden, Ihre E-Banking-Zugangsdaten herauszugeben oder das Aktivierungsschreiben zu Ihrem E-Banking-System zu scannen oder zu fotografieren.

So unwahrscheinlich dieses Szenario auch erscheinen mag, ist es nicht fiktiv. In den meisten Fällen gehen die Nutzer nicht auf diese Aufforderungen ein und reagieren richtig, wenn sie eine böswillige Absicht vermuten. Dies ist auch die richtige Reaktion, um nicht Opfer von Angriffen zu werden, die erhebliche finanzielle Folgen haben können.

Wenn Hacker erst einmal im Besitz Ihrer Zugangscodes sind, können sie problemlos auf Ihr E-Banking zugreifen und Ihre Konten leer räumen, auf die Sie ihnen aus Vertrauensseligkeit uneingeschränkten Zugriff gewährt haben. Wenn jemand Sie kontaktiert und sich als Mitarbeiter des technischen Supports ausgibt, ist Misstrauen angebracht. Ihre Bank wird Sie niemals nach Ihren Zugangscodes fragen, sollten diese doch an einem sicheren Ort aufbewahrt und niemandem weitergegeben werden.

Obwohl die von den Banken bereitgestellten Sicherheitssysteme maximale Sicherheit gewährleisten, ist die Wachsamkeit der Nutzer unerlässlich. Die Banken legen ihren Kunden nahe, die von ihnen abgegebenen Empfehlungen und die Empfehlungen auf ihrer Internetseite aufmerksam zu lesen. Ausserdem werden auch Schulungen und Informationsplattformen angeboten, um über den richtigen Umgang mit diesen Technologien zu informieren. Die Internetseite ebas.ch, eine unabhängige Plattform, hilft Ihnen dabei, Ihre persönlichen Informationen besser zu schützen, besonders beim E-Banking.

Geben Sie Ihre E-Banking-Zugangsdaten niemals an Dritte weiter, auch nicht an Ihre Bank.

Einfache Regeln für Ihre Sicherheit

Ihr Verhalten hat einen grossen Einfluss auf die Sicherheit bei der Internetnutzung. Bei der Nutzung von Online-Diensten gilt es ein paar Empfehlungen zu beachten. Zunächst einmal dürfen Sie unter keinen Umständen Ihre E-Banking-Zugangsdaten an Dritte weitergeben, auch nicht an Ihre Bank. Wenn Sie in einer E-Mail nach Ihren Zugangsdaten gefragt werden, handelt es sich mit Sicherheit um einen Betrugsversuch. In diesem Fall nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit Ihrer Bank auf. Öffnen Sie keine E-Mails unbekannter Herkunft oder verdächtige Anhänge, die Sie nicht erwarten. Verwenden Sie keine Passwörter, die aus Geburtsdaten, Telefonnummern oder Namen bestehen, und bewahren Sie sie nicht in schriftlicher Form auf. Achten Sie darauf, dass Sie den «Abmelden»-Button verwenden, um Ihre E-Banking-Sitzung sicher zu beenden.

Schützen Sie Ihren Computer

Der Schutz Ihres Computers ist unerlässlich, um Sie vor den Risiken des Internets zu schützen. Ihr Betriebssystem sollte immer auf dem neuesten Stand sein und es sollten regelmässig Updates durchgeführt werden. Dies gilt auch für Ihre Software- und Antivirenprogramme. Die meisten gängigen Programme verfügen über eine automatische Update-Funktion, die Sie aktivieren können, um sich diese tägliche Arbeit zu ersparen.

Ob beim Gebrauch Ihres E-Banking-Systems oder bei der täglichen Nutzung des Internets: Ihre Sicherheit hängt von Ihrem Verhalten sowie von der Qualität und Aktualität der von Ihnen verwendeten Softwareprogramme ab.

GUT ZU WISSEN

  • Geben Sie Ihre E-Banking-Zugangsdaten niemals an Dritte weiter, auch nicht an Ihre Bank.
  • Verwenden Sie keine einfachen Passwörter (Geburtsdatum, Telefonnummern usw.) und bewahren Sie sie nicht in schriftlicher Form auf.
  • Halten Sie Ihr System immer auf dem neuesten Stand.

Artikel erschienen in der Zeitschrift "Générations" vom Dezember 2021