Walliser Immobilienmarkt
Walliser Immobilienmarkt immer noch dynamisch trotz unsicherem Umfeld.

Die neue Ausgabe des WKB-WIK-Immobilienindikators macht die Solidität des Walliser Immobilienmarktes deutlich, der durch historisch niedrige Zinssätze und eine weiterhin hohe Nachfrage gestützt wird. Trotz Konjunktur- und Bevölkerungsrückgang steigen die Preise im gesamten Kanton weiter an und bestätigen damit die anhaltende Attraktivität des Wallis.
Im Jahr 2025 sind die Preise für Einfamilienhäuser um 5,7 % und die für Eigentumswohnungen um 5,5 % gestiegen. Diese Preissteigerungen, welche über dem Landesdurchschnitt liegen (+4,4 % für Einfamilienhäuser und +4 % für Eigentumswohnungen), spiegeln einen nach wie vor angespannten Markt wider, auf dem die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen im Mittel- und Oberwallis, wo sich die Preise um mehr als 7 % erhöht haben. Umgekehrt tendieren die Ferienorte zu einer Normalisierung nach den spektakulären Preiserhöhungen nach der Pandemie.
Auch der Mietmarkt bleibt unter Druck: Die Leerstandsquote ist auf den historischen Tiefstand von 1,2 % gesunken, während die Mieten innerhalb von drei Jahren um mehr als 20 % gestiegen sind. Das Baugewerbe erholt sich zwar leicht, aber immer noch nicht stark genug, um die Nachfrage zu decken. Die Renovierungsaktivitäten hingegen nehmen stark zu, getragen von günstigen Finanzierungskosten sowie von der Aussicht auf die Abschaffung der Mietwertsteuer, die viele Wohneigentümer dazu veranlassen könnte, ihre Bauvorhaben vorzuziehen.
Zunehmende Naturgefahren
Die Ausgabe 2025 beleuchtet auch die zunehmenden Auswirkungen von Naturgefahren auf den Walliser Immobilienbestand. Die klimatischen Ereignisse der Jahre 2024 und 2025, wie Sturzfluten, Hochwasser, Erdrutsche und die Zerstörung des Dorfes Blatten, erinnern an die Anfälligkeit der Region gegenüber der globalen Erwärmung. Laut den Analysen von Wüest Partner kann der Wert eines Hauses in einer Gefahrenzone bis zu 5 % unter einer vergleichbaren Immobilie in einer sicheren Zone liegen. Diese Feststellungen erfordern eine erhöhte Wachsamkeit und Raumstrategien, die diesen neuen Herausforderungen angepasst sind.
Entwicklungsfaktoren und Perspektiven
Trotz einer Abkühlung des Arbeitsmarktes und eines rückläufigen Bevölkerungswachstums bleibt die Walliser Wirtschaft widerstandsfähig. Das kantonale BIP dürfte 2025 um +1,2 % wachsen, unterstützt durch eine akkommodierende Geldpolitik: Die SNB hat ihren Leitzins auf 0 % gesenkt, was zu einem weiteren Rückgang der Hypothekarzinsen und zu einem wiedergewonnenen Interesse für Wohneigentum geführt hat. Im Jahr 2026 dürfte sich der Preisanstieg fortsetzen, allerdings in einem moderateren Tempo: +3,2 % für Einfamilienhäuser und +4 % für Eigentumswohnungen. Der Mietmarkt wird angespannt bleiben, obwohl dank der Erholung des Baugewerbes und des Rückgangs des hypothekarischen Referenzzinssatzes eine leichte Entspannung zu erwarten ist.
Ein Referenzinstrument zum Verständnis des Marktes
Der jährliche Indikator, welcher das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Walliser Kantonalbank (WKB) und der Walliser Immobilienkammer (WIK) ist und von Wüest Partner erstellt wird, analysiert die Entwicklung der Märkte für Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Mietwohnungen und Berghäuser im gesamten Kanton. Er liefert präzise regionale Daten und Vergleiche mit den Nachbarkantonen.


