WKB - Wirtschaftsindikator

KMU sind die Stütze der Walliser Wirtschaftsstruktur

Wirtschaftsstruktur des Kantons Wallis

Mit einem geschätzten nominalen BIP von über CHF 23 Milliarden im Jahr 2024 bestätigt der Kanton Wallis seine Schlüsselrolle in der Schweizer Wirtschaft. Das Walliser Wirtschaftsgefüge beruht auf einer Unternehmensstruktur, die von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Kleinstunternehmen dominiert wird. Ein Gleichgewicht, das sowohl die regionalen Spezifitäten der Berggebiete als auch die landesweiten Tendenzen widerspiegelt.

Das Walliser BIP dürfte im 2025 rund CHF 23,6 Milliarden betragen.

WKB-Direktor,
Leiter Region Oberwallis

Das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Kantons Wallis beläuft sich im Jahr 2024 auf rund CHF 23’263 Millionen. Damit erwirtschaftet der Kanton fast 3% des gesamten BIP der Schweiz, welches auf CHF 825’273 Millionen geschätzt wird. Rund 10% des nationalen BIP stammen aus den Bergkantonen, deren Gesamtwertschöpfung sich auf CHF 78’221 Millionen beläuft.

Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics ein Walliser BIP von CHF 23’678 Millionen. Rund 70% dieser Wertschöpfung stammen aus dem tertiären Sektor. Die leistungsstärksten Sektoren sind der öffentliche Sektor mit CHF 5'001 Millionen und die übrigen Dienstleistungen mit CHF 4'701 Millionen. Auch der Handel ist mit CHF 2'515 Millionen ein wichtiger Pfeiler. In der Industrie dominiert weitgehend die chemisch-pharmazeutische Industrie, welche allein CHF 3'314 Millionen generiert. 

KMU bilden das Rückgrat der Schweizer und Walliser Wirtschaft. Im Kanton Wallis arbeiten 61% der Beschäftigten in KMU, die als Unternehmen mit mehr als 10 und weniger als 250 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) definiert sind. Dieser Anteil ist gleich gross wie derjenige in den Bergkantonen (62%) und höher als der landesweite Durchschnitt (55%). Der Anteil der Beschäftigten in Grossunternehmen (über 250 VZÄ) beträgt im Wallis wie in den anderen Bergkantonen ein Drittel der Erwerbstätigen. Auf nationaler Ebene liegt dieser Anteil bei 41%, da dort mehr Grosskonzerne ihren Hauptsitz haben. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der Beschäftigten in Kleinstunternehmen (weniger als 10 VZÄ) im Wallis und in den anderen Bergkantonen (6%) etwas höher ist als in der gesamten Schweiz (5%).

Im sekundären Sektor – mit Ausnahme des Baugewerbes – arbeiten mehr als ein Drittel der  Erwerbstätigen in einem Grossunternehmen; Kleinstunternehmen sind dort kaum vertreten. In der Investitionsgüterindustrie sind 56% der Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt, 42% in Grossunternehmen. Die Dominanz der Grossunternehmen ist in der Walliser Chemie- und Pharmaindustrie besonders ausgeprägt: 91% der Erwerbstätigen sind dort beschäftigt. Im Dienstleistungssektor, insbesondere ausserhalb des Finanz- und öffentlichen Sektors, arbeiten die meisten Menschen in KMU. Im Handel sind 62% der Beschäftigten in KMU und fast ein Drittel in Grossunternehmen tätig. Im Hotel- und Gastgewerbe dominieren klar die KMU: 84% der Angestellten sind dort tätig.

Die strukturelle Unternehmensstatistik (STATENT) ist nur bis zum Jahr 2022 verfügbar. Diese monatliche Analyse ist daher eine Prognose für das Jahr 2023 und die Folgejahre.